Grüne fordern Aufklärung über Herkunft der Staubbelastung in Dillenburg

Antrag in der Stadtverordnetenversammlung soll Aufklärung bringen

Dillenburg: Dillenburgs Bündnisgrüne sind verwundert darüber, wie die Hessische Landesanstalt für Umwelt und Geologie (HLUG) mit der erhöhten Feinstaubbelastung in Dillenburg verfährt. „Die Belastungen mir Feinstaub liegen in Dillenburg seit Jahren über dem Landesdurchschnitt. Mit Beginn des Tunnelbaus sind die Werte im vergangenen Jahr noch einmal sprunghaft angestiegen“, so Sprecherratsmitglied Knut Letzel. Trotz dieser erhöhten Werte gebe es aber bislang weder Ursachenforschung noch Maßnahmen zur Verminderung der Belastungen.

Zum Hintergrund: Nach einer EU-Richtlinie darf seit diesem Jahr die Belastung der Luft mit gefährlichem Feinstaub an maximal 35 Tagen im Jahr über dem Grenzwert von 50 Mikrogramm je Kubikmeter Luft liegen. Im vergangenen Jahr lagen nach Angaben des HLUG drei hessische Städte über diesem Grenzwert: Darmstadt an 60, Frankfurt mit 47 und Dillenburg an 40 Tagen. „Damit befindet sich Dillenburg in einer Liga mit den hessischen Großstädten: 2004 war unsere Stadt diejenige mit der dritthöchsten Feinstaubbelastung in Hessen, gleich nach der viel befahrenen Friedberger Landstraße in Frankfurt!“, so der Vorstandssprecher. Dennoch habe die HLUG zu Beginn diesen Jahres die Messstation an der Konrad-Adenauer-Allee stillgelegt. „Wir sprechen im Moment zu Recht viel über verkehrsregelnde Maßnahmen in Orten mit erhöhten Werten. Dass aber abseits der Ballungsräume mit der Einstellung der Messungen reagiert wird, hat eine ganz eigene Qualität. Das ist im besten Falle widersinnig“, sagte Letzel.

Die gesundheitsschädlichen Staubteilchen entstehen durch dieselbetriebene Fahrzeuge und aufgewirbelten Straßenstaub, aber auch als Industrie-Emissionen. Statt die Ursachen für die hohe Belastung herauszufinden und zu beseitigen, höre man von den zuständigen Stellen die Ausflucht, dass es nach Fertigstellung der Ortsumfahrung schon besser werde. „Wenn die Ursache in den Sprengarbeiten und Materialtransporten zu suchen ist, muss die Dillenburger Bevölkerung durch geeignete Maßnahmen auch davor geschützt werden. Zudem werden die zentral ausgeblasenen Abgase aus dem Schlossbergtunnel auch in Zukunft für eine hohe Belastung der Stadt sorgen“, befürchten die Bündnisgrünen.

Aus diesen Gründen möchten die Dillenburger Grünen im Rahmen einer Anfrage an den Magistrat wissen, wo laut Aussagen der Landesregierung und des zuständigen Amtes für Straßen- und Verkehrswesen genau die Gründe für die hohen Belastungen zu suchen sind. „Eine Überprüfung der Ursachen muss stattgefunden haben, sonst wäre der Abbau der Messstation nicht nachvollziehbar!“, so der Stadtverband abschließend.