Besuch der Gewerblichen Schulen Dillenburg öffnet Perspektiven

Zu wenige Schüler – mit diesem Argument droht auch für einen Teilbereich der Dillenburger Gewerblichen Schulen eine schmerzhafte Schließung. Der Stadtverband der Dillenburger Grünen um dessen Sprecher Martin Tetzner hat sich deshalb im Rahmen eines Gesprächs mit Vertretern der Schule vor Ort informiert. Ihr Fazit lautet: Die Schule ist zukunftsfähig aufgestellt und beeindruckt mit guten Konzepten. Anlass waren Presseberichte, nach denen der Schulträger beabsichtigt, die Ernährungsabteilung mit dem wichtigen Standbein der Bildung im Hotel- und Gaststättenbereich in Dillenburg zu schließen. Nach dem Besuch ist für den Stadtverband klar: es ist kein Kampf um Standorte nötig. Aber es gilt, die Ressourcen der Schule für die Zukunft der Jugendlichen und der Region zu nutzen.

Die Grünen zeigten sich beeindruckt von der neuen und im weiten Umkreis einmaligen Ausstattung der Lernlandschaft, die ein komplettes Restaurant von der Küche bis zur Bar mit hoch professioneller Technik zur Verfügung stellt. Lernende können verschiedener Schulformen in konkreten Handlungssituationen alle Tätigkeitsfelder der einschlägigen Berufe im Zusammenspiel von Theorie und Praxis erlernen. „Wir haben hier eine Schule, die ein Angebot von der Berufsvorbereitung bis zur Weiterbildung im Gaststättenbereich bietet – eine wichtige Alternative zu den ebenso gut ausgestatteten Technikbereichen“, so Schulleiter Jonas Dormagen. Dies sei zudem insbesondere für junge Frauen wichtig, die womöglich sonst nicht so viele Perspektiven im Nordkreis finden.

Der einmütige Tenor des Stadtverbands lautet deshalb auch: „Dieses Angebot muss in Dillenburg erhalten bleiben.“ Und dafür sehen die Grünen auch berechtigte Hoffnung. Nach Darstellung der Schule und auch einer Arbeitsgruppe aus den Kammern und den politisch Verantwortlichen gebe es keine dringende Notwendigkeit, die Standorte konkret im HoGa-Bereich zusammenzulegen. „Dies hat die Schule schweren Herzen bereits für den Bereich der Bäcker und Metzger angeboten.“ Nun gelte es aber, die wirklich kreativen und zukunftsweisenden Lernmöglichkeiten für die Region zu nutzen, so Tetzner.

Für die Grünen zählt auch ein weiterer wichtiger Standortvorteil: Die Dillenburger Schule liegt unmittelbar am Bahnhof und ist so mit öffentlichen Verkehrsmitteln optimal erreichbar. „Mit dem vom grünen Wirtschaftsminister eingeführten Schülerticket ist das auch absolut bezahlbar“, so Sprecherratsmitglied Christian Jung.

Gerade im Bereich Gastronomie stecke konkretes Entwicklungspotential für Dillenburg und den Nordkreis. Nicht zuletzt deshalb zeigten sich die Gäste hoffnungsvoll, dass die angedachten Entscheidungen in Kreis und Land nochmals überdacht werden und die Gewerblichen Schulen mit diesem wichtigen Standbein als Bildungszentrum in Dillenburg erhalten bleiben – oder sogar weiterentwickelt werden.