Mehrheit gegen zügige Umsetzung des Gewerbegebietes ‚Güterbahnhof‘

Schon frühzeitig haben sich die Bündnisgrünen für eine Entwicklung des ehemaligen Güterbahnhofgeländes zu einem Gewerbegebiet ausgesprochen. Grund dafür war immer auch, auf andere Flächen wie z.B. die Gewerbegebietserweiterung in Manderbach verzichten zu können. Nachdem sich das Manderbacher Gebiet als schlecht geeignet und zu teuer in der Erschließung erwiesen hat (die Grünen hatten schon immer darauf verwiesen), erkannten auch andere Fraktionen die Bedeutung des Gebietes. Zehn Jahre und einiges an Planungskosten waren aber schon unnütz vertan.

Zur Verwirklichung ist eine neue Erschließungsstraße mit Brücke über die verbleibenden Gleise mit entsprechendem planerischen Vorlauf und erheblichen Kosten nötig. Schnell wurde deutlich, dass sich die Stadt Dillenburg engagieren muss. Zwar gab es Gespräche der Verwaltung mit verschiedenen Stellen bis hin zum hessischen Wirtschaftsministerium über die Möglichkeit einer Förderung, die entsprechenden Töpfe waren allerdings erst einmal leer. Hier fehlen eben die vertanen zehn Jahre.

*Planung erst ab 2011 vorgesehen*

Die Grünen entschlossen sich daher, in einem Antrag an die Stadtverordnetenversammlung zu fordern, dass das Ziel der Gewerbegebietsentwicklung am alten Güterbahnhof bekräftigt wird und in einem Konzept mit Finanzierung dargestellt wird. Die Bekräftigung deshalb, weil uns wohl bekannt war, dass es den Auftrag für eine Machbarkeitsstudie gibt und genannte Vorgespräche geführt wurden. Allerdings zeigt ein Blick in den Investitionsplan 2007, dass diese Vorbereitungen einen Entwicklungstermin 2011 oder später anvisieren. Da Dillenburg dringend Gewerbeflächen sucht und damit der Druck auf ökologisch wertvolle Gebiete wie den Dietzhölzauen bestehen bleibt, lehnen wir Grünen diesen Zeithorizont ab. Auch ist noch nichts über Art und Umfang der Finanzierung gesagt worden. Sicher ist lediglich, dass Millionenbeträge bewegt werden müssen, für die Dillenburg bei einer zeitnahen, den wirtschaftlichen Notwendigkeiten Rechnung tragenden Durchführung in Vorlage treten muss. Die spendable Haushaltsführung der Mehrheit passt dazu nicht!

Die Diskussion im Stadtparlament zeigt deutlich, dass die anderen Parteien diese Zusammenhänge erkannt haben. Um nicht zugeben zu müssen, dass ihre Vorgehensweise falsch ist, wurde der Antrag als Schaufensterantrag diffamiert. Eine sachliche Diskussion wurde verweigert.

Bündnis90/Die Grünen bekräftigen daher:

  • Zur gewerblichen Entwicklung Dillenburgs ist die Fläche des ehemaligen Güterbahnhofs zu recyceln.
  • Um andere wertvolle Flächen zu schonen, ist dies zeitnah zu verwirklichen!
  • Für die nötige Erschließungsstraße und -brücke ist Finanzierungskonzept zu erarbeiten.
  • Dieses Finanzierungskonzept ist in ein Gesamtfinanzkonzept zu integrieren, das die Möglichkeiten der Stadt unter Berücksichtigung der sozialen, umweltrelevanten und wirtschaftlichen Notwendigkeiten darstellt.
  • Herausnahme der Gewerbegebietserweiterung in Manderbach und Verkleinerung der Gewerbefläche „Kasseler Straße“ auf die bebaute und vom Damm eingefassten Bereiche aus dem Flächennutzungsplan und Aufhebung der Bebauungspläne, um die Bedeutung der Fläche am Güterbahnhof zu unterstreichen; diese Flächen haben sich als zu wertvoll und/oder ungeeignet herausgestellt.