Antrag betreffend Aktionsplan Erneuerbare Energien in Dillenburg

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher,

den folgenden Antrag bitten wir gemäß § 13 Absatz 8 der Geschäftsordnung für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Dillenburg an den Ausschuss für Klima und Umwelt, Zukunft und Nachhaltigkeit weiterzuleiten.

Mit freundlichen Grüßen,

Christian Jung
Fraktionsvorsitzender


Die Stadtverordnetenversammlung beschließt:

Der Magistrat der Stadt Dillenburg wird beauftragt, einen ganzheitlichen, detaillierten und ambitionierten Aktionsplan für eine drastische Steigerung des Anteils Erneuerbarer Energien an der energetischen Gesamtbilanz der Oranienstadt Dillenburg zu erarbeiten.

Begründung:

In der gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Bauwesen, Verkehr und Stadtentwicklung sowie des Ausschusses für Klima und Umwelt, Zukunft und Nachhaltigkeit am 13. Oktober wurde die CO2-Bilanzierung Strom und Gas für das geografisch Gebiet unserer Kommune vorgestellt – mit erschreckenden Zahlen:

Während wir uns beim Strom in den Jahren 2019 bis 2020 immerhin von 35% auf 38,4% Anteil erneuerbarer Energien steigern konnten, fielen wir 2021 auf nur noch 30,6% Anteil ab. Damit liegen wir in Dillenburg dramatisch unter den Durchschnitten in Bund (42,4%) und Land (56%).

Ebenso deutlich – und ein Grund für die vorgenannten Werte – ist unsere Fixierung auf Windenergie, die im letzten Jahr ganze 85% des erneuerbar erzeugten Stroms bereitstellte. Die ähnlich profitable und ertragreiche Photovoltaik kam dagegen nur auf 7,8%.

Auch wenn gerade durch die akute Energiekrise eine hohe Dringlichkeit für erneuerbare Energien in der öffentlichen Diskussion erkennbar ist, sind wir mit dem Klimawandel auf viel bedrohlicheren Pfaden für die Zukunft der Menschen auch in unserer Stadt unterwegs. Es ist also dringend notwendig, dass wir als Vertreter*innen unserer Bürger*innen handeln, indem wir Dillenburg so gut es eben geht von fossilen Energieträgern unabhängig machen und die Erneuerbaren Energien massiv ausbauen.

Natürlich können wir als Kommune hier nicht allein handeln, aber wir können neben eigenen Möglichkeiten auch Rahmenbedingungen und Anreize setzen, die private und wirtschaftliche Akteur*innen in Bewegung bringen.

Dazu bitten wir den Magistrat um eine Vorstellung und Bewertung der bestehenden Möglichkeiten im Rahmen von Vorranggebieten, eigenen Liegenschaften sowie öffentlicher Flächenplanung. Ergänzend diskutiert werden soll dann auch die Möglichkeiten des privaten und gewerblichen Sektors und wie die Oranienstadt hier einwirken kann.

Dafür wollen wir den Antrag zuerst im zuständigen Ausschuss für Klima und Umwelt, Zukunft und Nachhaltigkeit diskutieren. Insofern ist der Beschlussvorschlag nur ein Ausgangspunkt der Debatte. Darauf aufbauend werden wir dann als GRÜNE Fraktion eine Präzisierung dieses Antrags als Änderung vorschlagen, ermuntern aber natürlich alle demokratischen Fraktionen, dies ebenso anzustreben.

Unser Ziel ist die Verabschiedung eines konsolidierten Aktionsplans zur Förderung der Erneuerbaren Energien auf Dillenburger Gebiet noch in diesem Jahr.

 

Christian Jung
Fraktionsvorsitzender