Antrag für die Stadtverordnetensitzung am 18. Mai 2017betreffend Bewirtschaftungsmanagement von kommunalen Grüinflächen außerhalb der Siedlungsflächen

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen: Bei der Bewirtschaftung von kommunalen Grünflachen / Feldwegerändern außerhalb von Siedlungsflächen soll eine auf den heutigen Erkenntnissen basierende, vielfältige und mosaikartige Bewirtschaftung erfolgen.

Begründung:
Die in den letzten Jahren einheitlich und durchgreifend erfolgten Maßnahmen sind einer natürlichen Vielfalt, wie sie bis in die 60er Jahre des v. Jh. allerorts anzutreffen war, nachgewiesenermaßen nicht dienlich. Hierzu gehört z.B. das Mulchen, welches in den letzten Jahren verstärkt angewendet wird. Regionaltypische Blühpflanzen und Kräuter haben sich signifikant zurückgezogen. Als Folge davon ist ein Rückgang der Insektenbiomasse um ca. 80% belegt.

In unserem Stadtgebiet hat sich u.a. die überwiegend als Nebenerwerb mehr oder weniger naturnah und kleinparzellig betriebene Landwirtschaft zurückgezogen. Folge davon sind großflächige, oft aus Ackerbrache entstandene Grasflachen, die heute verbuschen, beweidet werden oder der Futtergewinnung dienen. Umso wichtiger ist es, eine vielfältige Struktur des Offenlandes anzustreben. Auch Straßen- und Feldwegeränder, so schmal sie auch erscheinen mögen, sind für viele Kleinsäuger und Insekten ein wichtiger Lebensraum. Sie sollten hier auch mit einbezogen werden.

Einer flexiblen, an den jeweiligen Situationen und Expositionen orientierten, den natürlichen Entwicklungen angepassten Bewirtschaftung der kommunalen Flachen ist der Weg zu ebnen.
Die Öffentlichkeit ist im Dillenburger Wochenblatt dafür entsprechend zu sensibilisieren.