Re:Use Schlossberg

Architektur-Wettbewerb der GRÜNEN Dillenburg

Schon im Wintersemester 2020/21 hatten sich Studierende bei Prof. Lamott von der Hochschule Darmstadt im Rahmen ihrer Abschlussarbeiten mit dem Dillenburger Schlossberg auseinandergesetzt. Dabei ging es getreu dem Motto Re-Use darum, sich mit der Implementierung neuer Strukturen und Nutzungen in historischen Strukturen zu beschäftigen. Die Dillenburger Grünen wollen mit diesem Wettbewerb einen Impuls geben. Kreativität soll in der Stadt entstehen, um im Bereich Tourismus und Kultur attraktiver zu werden.

Re-Use; also frei übersetzt: wieder benutzen – und zwar mehr. Das ist das Motto. Wie können wir unsere Stadt durch architektonische Akzente bekannter und gleichzeitig vielfältig nutzbarer machen? Das war die Ausgangsfrage. Wir haben einen wunderbaren Schlossberg, der sich schon jetzt in begrenztem Maße herrlich für kulturelle Angebote nutzen lässt. Aber das kann und muss noch durch ein attraktives Angebot einer Eventlocation mit vielfältig ausgeprägten Gastronomiekonzept ergänzt werden, damit im großen Umkreis die Menschen sagen: Dillenburg! Da musst Du mal gewesen sein!

Dieser und auch die anderen insgesamt 16 Entwürfe werden und müssen nicht allen gefallen. Die Dillenburger Grünen sind sich aber einig: Die Ergebnisse sind gut geeignet, die Bürgerinnen und Bürger zum Nachdenken anzuregen, wie man Kultur und Tourismus bei uns besser fördern kann – und wo man das am besten tut.

Die interessierte Öffentlichkeit ist gerne aufgerufen, sich daran zu beteiligen. Einen umfänglichen Eindruck erhalten Sie auf hier auf dieser Internetseite. Einen noch besseren Eindruck aber bietet die Sonderausstellung in der Villa Grün, die der Museumsverein Dillenburg e.V. an folgenden Terminen öffnet:

  • Samstag,      03.12.2022       bis       Sonntag, 04.12.2022               10-16 Uhr
  • Donnerstag, 08.12.2022        bis       Sonntag, 11.12.2022               10-16 Uhr
  • Donnerstag, 15.12.2022        bis       Sonntag, 18.12.2022               10-16 Uhr

Dillenburg, im Dezember 2022
Der Sprecher*innenrat

Die Jury

Isabell Beck

Architektin beim Architektur- und Ingenieurbüro kplan AG in Siegen

Ansgar Lamott

Prof. Dipl.-Ing. Architekt bei Lamott.Lamott Architekten Stuttgart,
Professor an der Technischen Universität Darmstadt

Dietmar Winkel

Architekt bei Büro Winkel und Partner in Wilnsdorf,
früherer Vorsitzender des Architekturbeirats der Stadt Siegen

1. Platz: Katja Hofmann

Jurybegründung: „In dem historischen Kontext des Schloßbergs mit Wilhelmsturm in Dillenburg überzeugt die Arbeit von Katja Hofmann durch den Vorschlag einer verspielten Anordnung „tanzender Dächer“. Die sich überlagernden Dächer schaffen ein Ensemble mit einer heiteren Anmutung und sind eine angemessene Antwort für einen kulturellen Anziehungspunkt zur Belebung des Schloßbergs . Dies gilt für den Umgang mit den bestehenden Fragmenten wie auch für die gewünschte und nötige Identität des Gebäudes als Kulturstätte der Stadt Dillenburg. In ihrer linearen Anordnung bietet sich die Möglichkeit die verschiedenen Nutzungsbereiche wie z.B. das Restaurant/ Co working Bereiche usw. separat zu nutzen. Die vorhandene Topographie des Burgbergs wird dabei raffiniert als Erschließungszone herangezogen. Die Grundrisse sind gut entwickelt. Die großzügigen Verglasungsflächen schaffen eine offene, einladende Atmosphäre und den gewünschten Blickbezug in die umliegende Landschaft. In der Detaillierung der Fassaden könnte man sich eine weniger serielle Gestaltung vorstellen. Das vorhandene Mauerensemble wird räumlich reizvoll integriert. Insgesamt stellt die Arbeit einen sehr guten Beitrag dar und wird mit dem 1.Preis gewürdigt.“

2. Platz: Dominic Hewitt

Jurybegründung: „Die Arbeit von Dominic Hewitt ist geprägt von einer starken Zurückhaltung gegenüber der vorhandenen Bebauung auf dem Schlossberg. Durch das „Eingraben“ des Neubaus in das vorhandene Plateau unterhalb des Wilhelmsturms bleibt die bestehende Topografie unangetastet. Das herausragende Lichtband in der Mauer, welches vom Verfasser als „Stadtbalkon“ bezeichnet wird, bildet den einzig eklatanten Einschnitt in das Ensemble am Schlossberg. Dieser ist aus der Ferne gut wahrnehmbar, nimmt sich aber gegenüber dem Bestand in seiner Erscheinung sehr zurück und lässt die dahinterliegende Nutzung nur erahnen. Die Erschließung des unterirdisch gelegenen Neubaus erfolgt, etwas unscheinbar, über das Bestandsgebäude auf dem Plateau. Hier wäre eine stärkere Ausarbeitung der Eingangssituation wünschenswert gewesen, um das Interesse der Besucher auf den unterirdisch gelegenen Gebäudeteil zu erhöhen. Die Erschließung und Gliederung im Inneren des Gebäudes ist dem Verfasser sehr gut gelungen. Das vorgesehene Raumprogramm erscheint als gut durchdacht und angemessen für einen Neubau am Schlossberg und wurde adäquat im Grundrisskonzept dargestellt. Insgesamt stellt die Arbeit einen guten Beitrag dar und wird somit mit dem 2. Preis gewürdigt.“

3. Preis: Tan Le

Jurybegründung: „Mit Respekt vor dem weithin sichtbaren Wahrzeichen der Stadt Dillenburg – dem Wilhelmsturm - entwickelt Herr Tan Le ein Konzept, dass sich nicht aufdrängt und doch selbstbewusst wirkt. Die vorhandene massive, geschlossene, trutzig und abwehrende Wirkung der Schlossmauer ist sein Gestaltungselement – diese ergänzt der Verfasser mit Leichtigkeit bzw. führt diese weiter – ausdrucksstark erkennbar als „Neues“ und schafft auf der anderen Seite einen „neuen Burggraben“. Diese erlebnisreiche Erschließung mit Innenhöfen/ möglichen Treffpunkten führt den Besucher neugierig einladend in die Tiefe. Eine zurücknehmende, aber bespielbare und transparente Dachlandschaft eröffnet Blicke in das Gebäudeensemble. „Festsaal als Ziel“ beschreibt der Verfasser die Erschließung - eine Weiterführung des „neuen Burggrabens“ mit öffentlicher Anbindung an das vorh. Erschließungs-/Wegeführungsnetz wäre wünschenswert und würde zu einer weiteren Belebung des Schlossplatzes beitragen. Die ausgearbeitete „Sackgasse“ der Erschließung engt ein – könnte jedoch bei Öffnung ein Erlebnispfad mit Ausblick/Stadtblick werden, der neugierig macht. Insgesamt ein Konzept was ausbaufähig ist – daher wird hier der 3. Preis vergeben.“

Felix Anspach

Duy Khai Ta

Elena Erichsen

Alexander Gotta

Nico Gruber

Philipp Homner

Reimund Luck

Ronja Reinartz

Laura Riemer

Michael Samson

Sophie Schuhmann

Adrian Assefa Adam Talmon

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