Re:Use am Schlossberg – Stadtbalkon oder tanzende Dächer

Architekt*innentrio vergibt Preise für den kreativen Schlossberg-Wettbewerb der GRÜNEN in Dillenburg

Die Dillenburger GRÜNEN freuen sich über die großartigen Ergebnisse des Architekturwettbewerbes unter dem Titel „Re:Use Schlossberg“. „Wir wollten mit diesem Wettbewerb einen kreativen Impuls für unsere Stadt geben, um in Tourismus und Kultur attraktiver zu werden und Dillenburgs Stärken besser zu nutzen“, berichtet Paul Tetzner für den Vorstand des GRÜNEN Stadtverbandes. Und ergänzt: „Es ist schön, dass nach langer Zurückhaltung wegen Corona nun immerhin eine kleine Veranstaltung mit der Auszeichnung der Preisträger*innen mit dem Museumsverein Dillenburg stattfinden konnte.“

Schon im Wintersemester 2020/21 hatten sich Studierende bei Prof. Lamott von der Hochschule Darmstadt im Rahmen ihrer Abschlussarbeiten mit dem Dillenburger Schlossberg auseinandergesetzt. Dabei ging es getreu dem Motto Re-Use darum, sich mit der Implementierung neuer Strukturen und Nutzungen in historischen Strukturen zu beschäftigen.

Den wunderbaren Schlossberg ergänzen

Re-Use; also frei übersetzt: wieder benutzen – und zwar mehr. Das ist das Motto. Wie können wir unsere Stadt durch architektonische Akzente bekannter und gleichzeitig vielfältig nutzbarer machen? Das war die Ausgangsfrage. „Wir haben einen wunderbaren Schlossberg, der sich schon jetzt in begrenztem Maße herrlich für kulturelle Angebote nutzen lässt. Aber das kann doch noch durch ein attraktives Angebot einer Eventlocation mit vielfältig ausgeprägten Gastronomiekonzept ergänzt werden, damit im großen Umkreis die Menschen sagen: Dillenburg! Da musst Du mal gewesen sein!“ So beschreibt Martin Tetzner als beim Projektstart amtierender Vorsitzender der GRÜNEN das grobe Ziel.

Für die Studierenden ging es um eine konzeptionelle Auseinandersetzung mit dem Bestand von der entwurflichen Frage bis zur Umsetzung im Detail. Im Aufgabentext hieß es: „Zur Aufwertung und Attraktivierung der Burganlage soll an der nordwestlichen Hangkante zur Stadt eine neue Nutzung gedacht werden. Die oder das neue Gebäude sollen als Intervention und Icon bewusst auf diesen Ort als Teil des kulturellen Lebens von Dillenburg – weithin sichtbar – hinweisen. Gewünscht ist eine moderne Antwort auf das Wahrzeichen des Wilhelmsturms.“

Dritter bis erster Preis

„Festsaal als Ziel“ beschreibt Tan Le, der den dritten Preis erhielt sein Konzept, bei dem es um die Erschließung und eine denkbare Weiterführung des „neuen Burggrabens“ mit öffentlicher Anbindung an das vorhandene Erschließungs-/Wegeführungsnetz geht. Die Juroren, als heimische Architekten Isabel Beck, Dietmar Winkel und eben Prof. Lamott bescheinigen ihm mit Respekt vor dem Wilhelmsturm ein Konzept, das sich nicht aufdrängt und doch selbstbewusst wirkt.

Einen denkbaren Neubau hat Dominic Hewitt eingegraben und einen Stadtbalkon entworfen, der aus der Mauer ragend ein weithin sichtbares Zeichen sein könnte. Hier gefiel den Juroren die Erschließung und Nutzung sowie das Raumprogramm besonders gut, weshalb er den zweiten Preis bekam. Immerhin bestand die Aufgabe ja auch darin, ein Gebäudekonzept zu entwickeln, in dem öffentliche Großveranstaltungen Platz haben könnten.

In dem historischen Kontext des Schlossbergs mit Wilhelmsturm in Dillenburg überzeugte die Arbeit von Katja Hofmann zumindest die Juroren durch den Vorschlag einer verspielten Anordnung „tanzender Dächer“ am meisten. „Die sich überlagernden Dächer schaffen ein Ensemble mit einer heiteren Anmutung und sind eine angemessene Antwort für einen kulturellen Anziehungspunkt zur Belebung des Schlossbergs“ heißt es in der Begründung.

Präsentation im Internet und Ausstellung in der Villa Grün

Dieser und auch die anderen insgesamt 16 Entwürfe werden und müssen nicht allen gefallen. Die Dillenburger Grünen sind sich aber einig: Die Ergebnisse sind gut geeignet, die Bürgerinnen und Bürger zum Nachdenken anzuregen, wie man Kultur und Tourismus bei uns besser fördern kann – und wo man das am besten tut.

Die interessierte Öffentlichkeit ist gerne aufgerufen, sich daran zu beteiligen. Einen umfänglichen Eindruck erhalten Sie auf www.gruene-dillenburg.de. Einen noch besseren Eindruck aber bietet die Sonderausstellung in der Villa Grün, die der Museumsverein Dillenburg e.V. an folgenden Terminen öffnet:

  • Samstag,      03.12.2022       bis       Sonntag, 04.12.2022               10-16 Uhr
  • Donnerstag, 08.12.2022        bis       Sonntag, 11.12.2022               10-16 Uhr
  • Donnerstag, 15.12.2022        bis       Sonntag, 18.12.2022               10-16 Uhr

Bild 1: tanzende Dächer

Bild 2: Stadtbalkon

Bild 3: Eventsaal als Ziel