Baumarktansiedlung kostet den Steuerzahler 270.000 EURO

Vor dem Hintergrund nötiger massiver Einsparungen im städtischen Haushalt können die Dillenburger Grünen die geplante städtische Unterstützung der Ansiedlung eines Baumarktes in der Frohnhausener Gemarkung ‚Langaar‘ nicht nachvollziehen.

Die beiden Sprecher des Stadtverbandes, Bernhard Klement und Knut Letzel, kritisieren, dass die Stadt für die Ansiedlung weit mehr als eine Viertel Million EURO ausgeben möchte. „Ohne Frage ist es wichtig, dass Dillenburg irgendwann wieder einen Baumarkt hat. Angesichts der Kassenlage kann das aber nicht um jeden Preis geschehen“, sind die Grünen überzeugt.

Zur Subventionierung der Ansiedlung werde Thyssen-Krupp auf Kosten der Dillenburger Steuerzahler ein für die Stadt nutzloser, 20 Meter breiter Geländestreifen entlang der B 253 für 135.000 € abgekauft. In anderen Gewerbegebieten gehöre solch ein Streifen ganz selbstverständlich zu den Baugrundstücken dazu.

Hinzu kämen dann noch Bebauungsplan- und Erschließungskosten. Das Sahnestückchen erhielte dann der Baumarktbetreiber quasi auf dem goldenen Tablett serviert. „Dieses Geld – will man es schon ausgeben statt einsparen – wäre ein erster Grundstock für die dringend notwendige Erschließung des Gewerbegebietes Güterbahnhof, dass die Grünen bereits seit über 15 Jahren fordern und die CDU sich mittlerweile gerne auf die Fahnen schreibt“, so Klement und Letzel.

Zu reden sei bestenfalls über den Erwerb des Überschwemmungsgebietes der Dietzhölze für 54.000 EURO. Dies sei aber als solches bereits geschützt und habe die Stahlwerke vor Jahren bei der Ansiedlung wohl kaum etwas zusätzlich gekostet. „Auch Privatfirmen tragen aber Verantwortung für den Erhalt der Umwelt“, so die Stadtverbandssprecher.

Zudem kritisieren die Grünen, dass das geplante Grundstück für den Baumarkt mit 150.000 Kubikmeter überflüssigem Abraum aus dem HerHof-Steinbruch in Oberscheld aufgefüllt werden soll. Hierfür verzichte die Stadt laut Wunsch der Verwaltung auf weitere 70.000 EURO ‚Ausbeuteentgelt‘ von der Firma HerHof, damit diese den für sie nutzlosen Abraum in der Dietzhölztalaue entsorgen kann. „Müsste HerHof den Abraum andernorts entsorgen, müssten sie auch dafür bezahlen. Angesichts phantasieloser Einsparversuche der CDU-Mehrheitsfraktion im Tausender-Bereich kann diese Art von Wirtschaftsförderung so nicht hingenommen werden!“, finden Klement und Letzel.